Mit dem neuem X7 DT v6 hebt Gigabyte die Gaming-Notebooks der Aorus-Baureihe auf ein neues Level. Dank erstklassiger Grafik- und Prozessorleistung, schnellem SSD-Speicher sowie hochwertigen Netzwerkprodukten und Displays ist das System für alle Aufgaben gewappnet. Gigabyte versucht schon seit einiger Zeit mit hochwertigen Systemen im Segment der Gaming-Notebooks Fuß zu fassen, welches neben einigen Neueinsteigern hauptsächlich von den Marken Alienware, ASUS ROG und MSI beherrscht wird. Heute haben wir es mit dem bisher interessantesten Produkt zu tun: das X7 DT v6 mit Vollausstattung – hat mit 3.099 US-Dollar aber auch einen hohen Preis. Allerdings scheint das X7 DT v6 keinerlei Kompromisse einzugehen. Dazu gehört ein übertaktbarer Intel Core i7-6820HK, Nvidias GeForce GTX 1080, 32 GB DDR4-RAM sowie eine 512 GB große M.2-PCIe-NVMe-SSD. Im Test befindet sich eine US-Konfiguration. In Deutschland ist das entsprechende Modell Aorus X7 v6 DT-DE326 für 3.499 Euro erhältlich. Alternativ gibt es aber auch noch das X7 v6 DT-DE326TH für 2.999 Euro mit 16 GB RAM und der GTX-1070-GPU, welches wir bereits testen konnten.
Das System ist zudem deutlich schnittiger und ansprechender, als es bisher bei Laptops von Aorus der Fall war. Mit 3,25 kg ist es für diese Geräteklasse auch vergleichsweise leicht, was natürlich Bedenken bezüglich den Temperaturen und der Lautstärke hervorruft. Der direkte Konkurrent ist das neue Razer Blade Pro mit beinahe identischen Komponenten und Abmessungen – bisher konnten wir das Razer allerdings noch nicht testen. In unserem gewohnt umfangreichen Test werden wir dem Aorus natürlich genau auf den Zahn fühlen. Das Aorus X7 DT v6 besitzt ein ansprechendes Magnesium-Gehäuse mit vorwiegend flachen Oberflächen. Die große Ausnahme stellt der Bildschirm dar, bei dem die leicht angewinkelten Bereiche das silberfarbene Logo flankieren – ein nettes Design-Element, aber nicht zu verspielt. Ansonsten fällt das Gehäuse aber sehr dezent aus; lediglich der beleuchtete Startknopf und die mehrfarbige Tastaturbeleuchtung fallen wirklich auf. Das AORUS Logo auf dem Touchpad verschwindet in dunklen Umgebungen beinahe vollständig und ist nur in hellen Umgebungen deutlich zu erkennen. Unser einziger Kritikpunkt betrifft die Schmutzanfälligkeit der Oberflächen, die sich auch nicht leicht reinigen lassen. Zumindest befindet sich ein Mikrofasertuch im Lieferumfang. Akku Dell Latitude E6430 .
Auch beim Anfassen hinterlassen die Oberflächen ebenfalls einen hochwertigen Eindruck. Das Metall ist kühl (zumindest im Leerlauf) und insgesamt ist die Oberfläche weicher als bei spiegelnden Materialien. Auch dank der großen Gummifüße steht das Gerät sehr sicher auf festen Oberflächen. Abgesehen von dem zentralen Bereich (und das nur mit einigem Druck) lässt sich die Baseunit nicht eindrücken. Der Bildschirm ist ebenfalls recht fest, doch Druck von hinten führt zu sichtbaren Bildstörungen – hier sollte man also etwas aufpassen. Neben dem recht geringen Gewicht (3,25 kg) ist das System mit gerade einmal 30 Millimetern auch nicht sehr wuchtig – insgesamt also ein noch recht mobiles Paket. Die strammen Scharniere helfen ebenfalls, wenn man das Notebook unterwegs nutzen möchte. Sie sind gut kalibriert und der Bildschirm lässt sich immer noch komfortabel mit einer Hand öffnen, ohne die Baseunit gleichzeitig anzuheben. Anschlusstechnisch erfüllt das X7 DT v6 fast all unsere Erwartungen: insgesamt vier USB-Anschlüsse (3x USB 3.0 & 1x USB 3.1 Typ-C ohne Thunderbolt-3-Unterstützung) und ausreichend Videoanschlüsse (2x HDMI + DisplayPort). Von der Gummiabdeckung auf der linken Seite sollte man sich aber nicht täuschen lassen. Der Umriss suggeriert zwar einen VGA-Ausgang, doch das ist nicht der Fall (was auch von den Mainboard-Fotos bestätigt wird). Die Anschlussverteilung ist insgesamt zufriedenstellend. Die USB-Anschlüsse sind auf drei Gehäuseseiten verteilt und auch die beiden HDMI-Anschlüsse sind auf den gegenüberliegenden Seiten. Die Abstände könnten etwas größer ausfallen, doch bei den meisten Kabeln und Adaptern sollte es in der Praxis keine Probleme geben. Das WLAN Modul Killer Wireless-n/a/ac 1535 im X7 DT v6 erreicht Transferraten von bis zu 867 Mbit/s in 2,4-GHz (20/40 MHz) und 5-GHz-Netzen (20/20/80 MHz). In unserem Test schlägt sich der Adapter gut. Dank der DoubleShot-Pro-Technologie kann der Laptop sogar den Killer Ethernet-Adapter in Verbindung mit dem WLAN-Modul nutzen, womit die Transferrate theoretisch auf bis zu 1.867 Mbit/s steigt. Gleichzeitig wird der Inhalt priorisiert und das System wählt automatisch den jeweils schnelleren Adapter aus. Das hat während unseres Tests gut funktioniert. Bluetooth 4.1 beherrscht der WLAN-Adapter ebenfalls.Akku Dell Precision M4700 .
Das X7 DT v6 wird mit einem ziemlich schweren 230-Watt-Netzteil (Delta Electronics ADP-230EB T) ausgeliefert. Dieses Netzteil ist recht beliebt und kommt auch bei einigen ASUS-ROG-Laptops zum Einsatz. Unsere Waage zeigt 900 Gramm an, was in dieser Klasse aber üblich ist. Neben dem Netzteil befindet sich nur noch ein Mikrofasertuch sowie ein USB-Stick mit Treibern in der Verpackung.
Gigabytes vorinstallierte (Name und Logo ähneln einem alten Strategie-Titel) ist ein wirklich nützliches Tool. Grundsätzlich bietet es schnellen Zugang zu Einstellungen wie der Lautstärke, der Bildschirmhelligkeit, den Funkverbindungen usw.
Darüber hinaus kann die Software aber noch viel mehr. Zunächst einmal wäre da die simple Lüftersteuerung mit vordefinierten Profilen, bei denen der Anwender das Verhalten des Systems von "leise" (Leistung wird zugunsten von Temperaturen und Lüftergeräuschen reduziert) bis "Gaming" (ziemlich laut, aber nur begrenztes Throttling) oder einer manuellen Kontrolle auf seine Bedürfnisse anpassen kann. Danach kommen die OC-Funktionen mit einem einfachen Interface für die Überwachung der Temperaturen und/oder für die Erhöhung der standardmäßigen CPU- und GPU-Takte.
Die Audioeinstellungen haben keinen großen Einfluss auf die Klangqualität, während die integrierte Treiberaktualisierung sowie die Systemsicherung die Wartung ziemlich einfach machen. Es gibt noch zahlreiche weitere Optionen, beispielsweise für die Ladefunktion des USB-Anschlusses oder die Videoausgänge. Abschließend bietet das "Fusion"-Modul sehr komplexe Einstellungsmöglichkeiten für die Tastaturbeleuchtung. Jede Taste lässt sich individuell ansteuern und man kann aus 16,7 Millionen Farben auswählen. Es gibt vordefinierte Animationen (mit anpassbaren Parametern, wie der Geschwindigkeit, der Richtung und der Helligkeit). Zudem können einzelne Tasten aktiviert bzw. deaktiviert werden, um beispielsweise Tasten für bestimmte Anwendungen hervorzuheben. Vorausgesetzt man besitzt den richtigen Torx-Scharubendreher, sind Upgrades für das AORUS X7 keine allzu große Herausforderung. Die Bodenplatte ist mit zwölf Schrauben gesichert, wobei die beiden zentralen Schrauben mit einer dünnen Schicht überzogen sind, die vermutlich zeigen, wenn das Gerät geöffnet wurde. Im Inneren sind die beiden Lüfter leicht zugänglich und auch die folgenden Komponenten können getauscht werden: zwei M.2-2280-SSDs (ein Slot bei unserem Modell belegt), ein 2,5-Zoll-Schacht (7 mm, ebenfalls in Gebrauch) vier DDR4-SODIMM-Slots (zwei belegt), das WLAN-Modul, die BIOS-Batterie und natürlich der interne Akku Dell Precision M4600 . . Die Tastatur des X7 v6 ist deutlich besser als bei den vorherigen Modellen. Die Tasten haben einen mittleren Anschlag mit guter Rückmeldung, sind sauber integriert und auch die benötigte Kraft zum Auslösen ist gering. Das Layout ist akzeptabel, allerdings benötigt die vertikale Reihe mit Makrotasten auf der linken Seite etwas Eingewöhnung. Wie schon bei den ThinkPads mit den vertauschten Fn/Strg-Tasten wird man sich in der ersten Zeit wohl häufiger mal vertippen. Es handelt sich um ein großes 17,3-Zoll-System, ein separater Nummernblock auf der rechten Seite darf also nicht fehlen. Wie bei vielen anderen Modellen ragen die Pfeiltasten auch in diesem Fall etwas in den Nummernblock hinein, was zu Beginn ebenfalls etwas verwirrend sein kann (da sie sich auch nicht von den anderen Tasten unterscheiden).